Mitarbeiter-Empfehlung: Mitarbeitende werben Mitarbeitende
Passende Mitarbeiter:innen sind heute schwer zu finden und noch schwerer zu binden. Unternehmen stehen vor der Herausforderung, geeignete Fachkräfte zu rekrutieren, ohne dabei astronomisch hohe Kosten für Headhunter und aufwendige Recruiting-Kampagnen zu verursachen. Hier kann ein altbewährtes Prinzip helfen: die Mundpropaganda.
Mitarbeiterempfehlungs-Programme nutzen das Potenzial der bestehenden Belegschaft, um neue Talente zu gewinnen. Große Unternehmen wie die Deutsche Bahn, Siemens und die Targobank haben die Vorteile von “Mitarbeiter:innen werben Mitarbeiter:innen”-Programmen längst erkannt und erfolgreich implementiert.
Nutzen Sie das Potenzial Ihrer Mitarbeiter:innen und machen Sie sie zu Botschafter:innen Ihres Unternehmens.
Mitarbeiter:innen werben Mitarbeiter:innen: Mundpropaganda als Recruitingtool
Mitarbeiterempfehlungs-Programme sind eine zunehmend populäre Methode für Unternehmen, neue Talente zu gewinnen. Das Konzept ist simpel: Bestehende Mitarbeiter:innen empfehlen Personen aus ihrem persönlichen Umfeld für offene Stellen im Unternehmen. Wenn eine empfohlene Person eingestellt wird, erhält der Mitarbeiter dafür oft eine Prämie oder Vergünstigung.
Die Mitarbeiterakquise durch Mundpropaganda hat für Arbeitgeber:innen viele Vorteile. Die Vorauswahl der Kandidat:innen ist bereits getroffen, die Einarbeitung kann schneller erfolgen und das Risiko einer Fehlbesetzung ist oft geringer, da die empfehlenden Mitarbeiter:innen die Fähigkeiten und die Persönlichkeit ihrer Bekannten in der Regel gut einschätzen können. Aber eine Mitarbeiterempfehlung bringt noch eine Reihe weiterer Vorteile mit sich.
Was sind die Vorteile von Mitarbeiter:innen werben Mitarbeiter:innen-Modellen?
Kostengünstige und effiziente Personalakquise
Mitarbeiterempfehlungs-Programme sind für Arbeitgeber:innen in der Regel kostengünstiger als die Beauftragung externer Personaldienstleister:innen oder Headhunter:innen. Die Vorauswahl der Kandidat:innen wird durch die Empfehlungen der Mitarbeiter:innen getroffen, was den Aufwand und die Kosten für die Sichtung von Bewerbungen reduziert.
Bessere „Kultur-Passung“ der Bewerber:innen
Empfehlungen stärken das Gemeinschaftsgefühl innerhalb der Belegschaft. Wenn Mitarbeiter:innen ihre Freund:innen und Bekannten ins Unternehmen holen, verbessert das die Arbeitsatmosphäre und fördert ein positives Betriebsklima.
Da Mitarbeiter:innen häufig Menschen mit ähnlichen Fähigkeiten, Werten und Persönlichkeiten kennen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass empfohlene Kandidat:innen gut zur Unternehmenskultur passen. Dies verkürzt oft die Einarbeitungszeit und erhöht die Chancen auf eine langfristige, erfolgreiche Zusammenarbeit.
Mitarbeiterempfehlung stärkt Mitarbeiterbindung
Die Möglichkeit, am Personalmarketingprozess mitzuwirken, kann das Engagement und die Bindung der Mitarbeiter:innen zu ihren Arbeitgeber:innen stärken. Sie fühlen sich wertgeschätzt und der Teamzusammenhalt kann profitieren, wenn neue Kolleg:innen bereits Kontakte im Unternehmen haben.
Positive Effekte auf das Employer Branding
Erfolgreiche Mitarbeiterempfehlungen verbessern das Image eines Unternehmens. Empfehlungen von vertrauenswürdigen Personen aus dem Umfeld sind in der Regel glaubwürdiger als klassische Marketingmaßnahmen.
Zugriff auf passive Kandidat:innen
Durch Mitarbeiter:innen werben Mitarbeiter:innen-Modelle erreichen Unternehmen auch Kandidat:innen, die nicht aktiv auf Jobsuche sind. Diese sogenannten passiven Kandidat:innen
können durch persönliche Ansprachen und die authentische Darstellung des Arbeitsplatzes durch ihre Bekannten motiviert werden, einen Wechsel in Betracht zu ziehen.
Mitarbeiterempfehlungs-Programm entwickeln: So geht’s
Ziele festlegen und Rahmenbedingungen schaffen
Um ein erfolgreiches Mitarbeiterempfehlungsprogramm aufzubauen, müssen zunächst die organisatorischen Voraussetzungen geschaffen werden.
Bevor Unternehmen Mitarbeiterempfehlungen einführen, sollten sie unbedingt klare Ziele definieren. Welche Positionen sollen durch Empfehlungen besetzt werden? Welche Abteilungen profitieren am meisten? Klare Ziele helfen dabei, den Erfolg des Programms später zu messen und notwendige Anpassungen vorzunehmen.
Wenn Ihr Bewerbermanagement auf digitalen Kanälen läuft, können die Mitarbeiter:innen einfach über neue Stellenausschreibungen informiert werden, z.B. per E-Mail oder über eine Online-Plattform. So können sie Jobangebote mit wenigen Klicks in ihren Netzwerken teilen.
Transparente Kommunikation und Spielregeln
Mitarbeiter:innen werben Mitarbeiter:innen funktioniert nur, wenn alle Mitarbeiter:innen
darüber informiert sind und die Spielregeln kennen. Erläutern Sie, wie das Programm funktioniert: Wie können Empfehlungen ausgesprochen werden? Welche Prämien gibt es und wann werden diese ausgezahlt? Diese Informationen sollten leicht zugänglich und verständlich sein.
Anreize schaffen
Legen Sie vorab fest, welche Mitarbeiter:innen Empfehlungen abgeben dürfen, für welche Stellen das Programm gilt und welche Prämien es dafür gibt.
Das können finanzielle Prämien, zusätzliche Urlaubstage, kostenlose Weiterbildungen oder Sachprämien wie Gutscheine sein. Unternehmen müssen entscheiden, ob ein fester Betrag oder eine anteilige Prämie sinnvoller ist und wann die Belohnung ausgezahlt wird – ob sofort bei Einstellung oder nach Ablauf der Probezeit.
Wichtig ist, dass die Anreize die Mitarbeiter:innen motivieren, qualitativ hochwertige Empfehlungen auszusprechen. Sofortige finanzielle Boni können zwar kurzfristig motivieren, jedoch oft auch dazu führen, dass wahllos Bekannte empfohlen werden.
Erfolgsfaktoren und KPIs festlegen
Legen Sie bereits vor dem Start geeignete Kennzahlen (KPIs) fest, mit denen Sie den Erfolg Ihres Programms messen können. Beispiele sind die Anzahl der Empfehlungen, Neueinstellungen durch Empfehlungen oder die Dauer des Verbleibs empfohlener Mitarbeiter:innen. Passen Sie basierend auf den Ergebnissen regelmäßig Ihre Strategie an.
Schulung und Unterstützung der Mitarbeiter:innen
Mitarbeiter:innen sollten in regelmäßigen Abständen geschult und über das Programm informiert werden. Das kann durch Workshops, Schulungen oder Informationsveranstaltungen umgesetzt werden. Zudem sollten Führungskräfte ihre Teams aktiv ermutigen, Empfehlungen auszusprechen und dabei unterstützen, passende Kandidat:innen zu identifizieren.
Digitale Unterstützung und Integration
Ein digitales Mitarbeiterempfehlungs-Programm erleichtert die Verwaltung und Nachverfolgung von Empfehlungen. Nutzen Sie zur Vereinfachung eine Personalverwaltungssoftware wie Teamhero. Solche Plattformen erleichtern nicht nur den Rekrutierungsprozess, sondern automatisieren auch die Benachrichtigung der Mitarbeiter:innen über neue Stellen und ermöglichen ein einfaches Teilen der Stellenanzeigen über soziale Netzwerke.
Feedback und Monitoring
Nicht jede Empfehlung führt zu einer Einstellung. Es ist wichtig, den Mitarbeiter:innen.
Feedback zu geben, warum bestimmte Kandidat:innen nicht ausgewählt wurden. Das beugt Frustrationen vor und motiviert weiterhin zu qualitativ hochwertigen Empfehlungen. Darüber hinaus sollte das Programm regelmäßig überprüft und verbessert werden, basierend auf den gesammelten Erfahrungen und den Rückmeldungen der Belegschaft.
So fördern Sie Mitarbeiterempfehlungen
- Finanzielle Prämien: Geldbeträge als Belohnung für erfolgreiche Empfehlungen sind ein naheliegender Anreiz. Sie können als feste Summe oder anteiliger Bonus, z. B. als Prozentsatz des Jahresgehalts der neu eingestellten Person, gestaltet werden. Finanzielle Prämien wirken oft sehr motivierend, bergen aber die Gefahr, dass Mitarbeiter:innen primär auf die Bezahlung aus sind und wahllose Empfehlungen aussprechen. Zudem unterliegen Geldprämien der Versteuerung.
- Sachprämien und Erlebnisse: Statt Bargeld können auch attraktive Sachwerte wie Technikgeräte oder Reisegutscheine als Prämien für Mitarbeiterempfehlungen dienen. Erlebnisangebote wie Städtetrips oder Restaurantbesuche können die Motivation und Bindung der Mitarbeiter:innen gezielt stärken. Allerdings ist der Wert solcher Prämien oft sehr individuell, nicht jedem gefällt das gleiche Angebot.
- Urlaubstage: Mitarbeiter:innen schätzen zusätzliche Urlaubstage sehr. Diese „Freizeit-Prämien“ sind attraktiv, da sie Mehrwert bringen, ohne sich negativ auf die Gehaltssituation auszuwirken. Allerdings sind solche Anreize nicht für alle Mitarbeiter:innen gleichermaßen reizvoll, z.B. nicht für Teilzeitkräfte oder Personen mit bereits überdurchschnittlich vielen Urlaubstagen.
- Kostenlose Weiterbildungen: Kostenlose Weiterbildungen sind eine attraktive Belohnung für Mitarbeiter:innen, die Empfehlungen aussprechen. Sie fördern nicht nur die Motivation, sondern auch die persönliche und berufliche Entwicklung der Mitarbeiter:innen. Ein großer Vorteil ist, dass das Unternehmen gleichzeitig in die Qualifikation seiner Belegschaft investiert. Ein Nachteil könnte sein, dass nicht alle Mitarbeiter:innen an Weiterbildungen interessiert sind oder diese als zusätzlichen Arbeitsaufwand wahrnehmen.
- Statussymbole und Anerkennung: Manche Mitarbeiter:innen motivieren eher Anreize wie öffentliche Anerkennungen, Auszeichnungen als „Empfehler:in des Monats“ oder kleine Statussymbole wie ein besonderer Parkplatz oder Ähnliches. Diese immateriellen Prämien sind kostengünstig umzusetzen und können das Zusammengehörigkeitsgefühl stärken. Allerdings sind sie für viele auch weniger attraktiv als finanzielle Anreize.
- Spenden an gemeinnützige Organisationen: Statt direkter Prämien können Unternehmen auch anbieten, eine Spende an eine gemeinnützige Organisation im Namen des empfehlenden Mitarbeiters zu tätigen. Dies spricht besonders Mitarbeiter:innen an, die sich sozial engagieren und Wert auf soziale Verantwortung legen. Der Vorteil ist die positive Auswirkung auf das Unternehmensimage und die Förderung von sozialem Engagement. Der Nachteil könnte sein, dass dies nicht alle Mitarbeiter:innen motiviert, da der direkte persönliche Nutzen fehlt.
- Gamification-Elemente: Die Integration von Gamification-Elementen, wie Ranglisten oder Wettbewerben, kann das „Mitarbeiter:innen werben Mitarbeiter:innen”-Programm spannender gestalten. Mitarbeiter:innen können Punkte sammeln und sich gegenseitig herausfordern, was den Wettbewerbsgeist anregt. Ein Vorteil ist die erhöhte Beteiligung und der Spaßfaktor.
- Kombinierte Modelle: Am effektivsten sind meist kombinierte Anreizmodelle aus verschiedenen Prämienvarianten. So könnte ein Teil der Prämie zum Vertragsabschluss der empfohlenen Person gezahlt werden, ein weiterer nach bestandener Probezeit. Dies verhindert reine „Geldfokussierung“, sichert aber trotzdem finanzielle und emotionale Anreize.
Mitarbeiter:innen werben Mitarbeiter:innen – Nachhaltig neues Personal gewinnen
Mitarbeiterempfehlungsprogramme sind nicht bloß kurzfristige Recruitingmaßnahme, sondern Teil einer vorausschauenden Personalstrategie. Durch die Nutzung des Empfehlungsnetzwerks der eigenen Belegschaft bauen Unternehmen eine solide Basis für langfristige Mitarbeiterbindung und attraktives Employer Branding auf.
Empfohlene neue Kolleg:innen sind motiviert, teilen die Werte des Unternehmens und passen gut zur Unternehmenskultur. So lassen sich die Fluktuationsraten senken und der Teamerfolg langfristig sichern. Entscheidend ist, dass Mitarbeiterempfehlungsprogramme systematisch und mit den richtigen Anreizsystemen aufgesetzt werden.
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