Möglichkeiten der Mitarbeiter:innenbindung

Haben Sie sich jemals die Frage gestellt, warum es in manchen Unternehmen Alltag zu sein scheint, dass alle paar Monate neue Mitarbeitende im Betrieb anfangen? Oder warum sich manche von ihnen nur noch aufgrund des Verdienstes zur Arbeit schleppen? Mitarbeiter:innenbindung scheint dort nicht bekannt zu sein.

Generell ist ein Unternehmen nichts ohne seine Mitarbeiter:innen. Leider gibt es jedoch heutzutage immer noch welche, die die Mühe und Energie ihrer Mitarbeiter:innen nicht mehr zu schätzen wissen. Auf Dauer kommt es zu Verdruss und an einem gewissen Punkt schließlich zur Kündigung. Viele haben heutzutage nicht mehr das Gefühl einer gewissen Wertschätzung seitens der arbeitgebenden Unternehmen.

Im Klartext: Einigen Unternehmungen mangelt es leider an einer guten Mitarbeiter:innenbindung. Einem Konzept, das die Beschäftigten gern zur Arbeit kommen lässt und für sie ein Anreiz gegeben ist, motiviert zu arbeiten. Doch was beinhaltet Mitarbeiter:innenbindung überhaupt und wie lässt sich das Konzept möglichst erfolgversprechend umsetzen? Mit all diesen Themen beschäftigen wir uns nachfolgend.

Was bedeutet Mitarbeiter:innenbindung und wie funktioniert sie?

Prinzipiell werden mit dem Begriff der Mitarbeiter:innenbindung sämtliche Maßnahmen zusammengefasst, die von einem Betrieb unternommen werden können, um Mitarbeitende langfristig zu binden. Indem man Anreize schafft, welche die Mitarbeiter:innen dazu bewegen, eine fortlaufende Beschäftigung bei der Arbeitgeber:in anzustreben.

Alternativ wird die Mitarbeiter:innenbindung auch als Personalbindung oder Retention-Management bezeichnet. Hauptsächlich stehen hierbei vor allem Mitarbeiter:innen im Fokus, die für das Unternehmen einen umsatz- und erfolgsrelevanten Status besitzen.

Engagierte Mitarbeitende zu finden, fällt keinem Unternehmen leicht. Diese zu halten, ist dagegen oft noch schwieriger. Neue Mitarbeitende verursachen zunächst gewisse Kosten. Mit dazu gehören nicht nur die, die zur Findung von geeigneten Mitarbeiter:innen anfallen. Ebenso muss fachgerecht eingearbeitet werden. Motivierte Mitarbeitende sind außerdem seltener krank, weil sie eine gewisse Verpflichtung dem Unternehmen gegenüber sehen und diesen gern nachkommen möchten.

Ein essenzieller Fakt: Auf Dauer profitiert jedes Unternehmen davon, Mitarbeitende langfristig zu beschäftigen. Denn nur so besitzt der Betrieb auch eine Zukunft. Hierzu sind jedoch gewisse Anreize notwendig.

Welche Elemente sind wichtig für Mitarbeiter:innenbindung?

Um eine gute Mitarbeiter:innenbindung zu schaffen, gibt es verschiedene Strategien und Maßnahmen, die ein Unternehmen wahrnehmen kann. Grundlegend unterscheidet man hier nach vier Elementen, die dabei eine essenzielle Rolle spielen:

  • Perspektive
  • Rationalität
  • Emotionalität
  • Normativität

Jede mitarbeitende Person besitzt eine gewisse Perspektive, wenn sie in einem Unternehmen einsteigt. Viele möchten im Laufe der Jahre ein Ziel erreichen. Der Betrieb kann hier als unterstützendes Organ fungieren und neben der persönlichen Entwicklung von Mitarbeitenden auch die fachlichen Kompetenzen unterstützen beziehungsweise fördern.

Zusätzlich ist es Mitarbeitenden wichtig, wie viel sie in seiner Anstellung verdienen und unter welchen Bedingungen sie ihre Arbeitskraft einsetzen. Daneben achten zahlreiche Mitarbeitende auf weitere Elemente der Rationalität. So bieten manche Unternehmen zusätzliche finanzielle Leistungen wie Urlaubsgeld oder vermögenswirksame Leistungen an, um ihre Mitarbeitenden mehr an sich zu binden und den Job für sie attraktiv zu gestalten.

Bei der Emotionalität sprechen viele das Betriebsklima an. Herrscht ein ständiges Konkurrenzverhalten oder kommt es zu Mobbing, übt niemand gern mehr seine Arbeit aus. Gleiches gilt für die Wertschätzung der Mitarbeiter:innen. Sie möchten spüren, dass ihre Leistung dem Betrieb nützt und sie selbst geschätzt werden. Oftmals spielt hierbei auch die Beziehung zu Vorgesetzten eine Rolle, die bei starken Hierarchien auf der Strecke bleibt.

Zuletzt besitzt auch die Normativität eine große Bedeutung. Die zuvor erwähnte Verpflichtung ist nur ein Punkt, der hierzu gehört. Ferner sollten sich Mitarbeiter:innen mit dem Unternehmen identifizieren können, sowie dessen Ziele unterstützen können.

Welche Möglichkeiten der Mitarbeiter:innenbindung gibt es?

Mitarbeiter:innenbindung hat viele Gesichter. Grundlegend beschränkt man sie jedoch auf sechs Säulen, anhand welcher eine gute Orientierung möglich ist.

Grundlegend werden hierbei die folgenden Bereiche abgedeckt:

  • Arbeitsumfeld und Organisation
  • Gesundheitsmanagement
  • Karriere- und Personalentwicklung
  • Arbeitgeber:innenmarketing
  • Unternehmenskultur und -kommunikation
  • Mitarbeiter:innenvorteile

Jeder Mensch schätzt ein gutes Arbeitsumfeld, in dem alles möglichst organisiert ist. Mitarbeitende wissen gern konkret, welcher Struktur sie folgen sollen. Vor allem, wenn sämtliche Arbeiten von einem möglichst positiven Betriebsklima begleitet werden. Auf diesem Weg ist es Mitarbeiter:innen ohne Mühe möglich, eine sehr hohe Effizienz bei der Arbeit zu erreichen. Dies schließt nicht nur flexible Arbeitszeitenmodelle ein, sondern auch die soziale Interaktion in Pausenräumen mit anderen Mitarbeitenden. Dazu gibt es auch jene, die es schätzen, wenn ein Betrieb über eine Kantine verfügt. Da viele Mitarbeitende Kinder haben, wäre es für sie von Vorteil, eine betriebseigene Kinderbetreuung in Anspruch nehmen zu können.

Achtet der Betrieb ebenso auf die Gesundheit seiner Mitarbeiter:innen, kann dies die Bindung zwischen ihnen und dem Unternehmen stärken. Daher gibt es in vielen Unternehmen sogenannte Gesundheitstage. Manche unterstützen auch regelmäßige und kostenlose Gesundheits-Check-ups oder stellen den Beschäftigten ein betriebseigenes Fitnessstudio zur Verfügung. Damit mehr Sicherheit für die Zukunft entsteht, gibt es betriebsinterne Krankenversicherungen oder Arbeitgeber:innen bieten eine betriebliche Altersvorsorge an.

Dass viele Mitarbeitende sich karrieretechnisch und auch privat weiterentwickeln wollen, wurde bereits angeschnitten. Hier können Arbeitgeber:innen mit Schulungen helfen oder die anfallenden Kosten für jene bezuschussen. Viele Betriebe unterstützen ihre Mitarbeitenden auch per Zusatzqualifikationen, die sie im Betrieb erwerben können.

Zahlreiche Fachkräfte hingegen schätzen es, wenn ihre Arbeitgeber:innen ein gutes Marketing betreibt. Hierzu können beispielsweise Plattformen im Internet dienen, auf denen eine Bewertung möglich ist. Gleichzeitig sind verschiedene Programme attraktiv, in deren Rahmen Mitarbeitende andere Mitarbeitende werben können und hierfür möglicherweise sogar belohnt werden. Für manche ist es auch interessant, wenn der Betrieb auf Social Media vertreten ist.

Im vorletzten Punkt wird vor allem eine klare Linie seitens des Betriebs angesprochen. So schafft es viel mehr Sicherheit, wenn Mitarbeiter:innen genau wissen, welches Konzept das Unternehmen verfolgt und auch betriebsinterne Prozesse aktiv unterstützt. Zu nennen hierbei ist ein positiver Workflow, in dem Mitarbeitende sich per Intranet austauschen können. Oder indem über betriebsinterne Teamevents gesprochen wird.

Zuletzt werden von Mitarbeiter:innen auch zusätzliche Vergünstigungen seitens des Betriebs geschätzt oder wenn dieser sie anderweitig unterstützt. Zum Beispiel durch die Bezuschussung der Fahrtkosten oder das zur Verfügung stellen es eines Firmenwagens. Vertreibt der Betrieb gewisse Produkte, ist es für Mitarbeitende natürlich attraktiv, hierauf einen Personalrabatt zu erhalten.

Fazit

Wie sich anhand der Schilderungen entnehmen lässt, sind Möglichkeiten zur Mitarbeiter:innenbindung vielfältig. Doch jeder Betrieb sollte sie in Betracht ziehen, um möglichst zukunftsorientiert zu handeln.

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